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Zufall oder Zusammenhang?

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Glauben Sie an den Zufall? Oder wissen Sie schon längst, dass es den Zufall nicht gibt, sondern alles in einem Zusammenhang steht? Mir hat einmal jemand gesagt: "Ein Zufall ist nur die Wirkung einer nicht gekannten Ursache."

Sicher kennen Sie die Situation: Sie denken an einen lieben Menschen, eine Freundin, einen Freund und gehen zum Telefon - in diesem Moment klingelt es und Sie werden von Demjenigen angerufen, den Sie eigentlich gerade anrufen wollten….ist das Zufall oder etwas anderes? Ich persönlich glaube mittlerweile schon lange nicht mehr an den Zufall, sondern weiß für mich, dass jede Situation, in die ich gerate, mir etwas zeigen will, dass ich etwas aus der Situation lernen soll. Manchmal sind es schöne Erlebnisse, aus denen ich etwas mitnehme für mich, manchmal passieren natürlich auch weniger angenehme Geschichten - wo ich dann meist etwas länger brauche, für mich zu akzeptieren, dass ich gerade auch aus den Dingen, die schief gelaufen sind, viel lernen kann.

Ein kleines Beispiel:

Vor über zwanzig Jahren hatte ich einen Fahrradunfall, als dessen Resultat ein kompletter Kreuzbandabriss, ein angerissener Meniskus und diverse andere Schäden im linken Knie zu verzeichnen waren. Nach den verschiedenen ärztlichen und physiotherapeutischen Maßnahmen, verbunden mit einer Arthroskopie, erklärte mir der behandelnde Orthopäde, dass ich "nie mehr nichts machen" könne, d.h. ich müsse mein Knie mit fortwährender Gymnastik der Oberschenkelmuskulatur stabil halten, wenn ich ohne Humpeln durchs weitere Leben laufen wolle. Naja, Sie können sich sicher vorstellen, wie der Ablauf in den nächsten Monaten und Jahren war: ich habe mich in den ersten Monaten sehr fleißig beturnt, dann ließ der Eifer mehr und mehr nach, bis dann bei entsprechender Gelegenheit ein heftiger Schmerz im Knie wieder die Übungen in Erinnerung brachte, dann turnte ich wieder eine ganze Weile und das Morgensport-Programm flachte wieder ab. Nach knapp 10 Jahren nach dem Unfall habe ich immer mal bisschen etwas für meine Beweglichkeit und den Muskelaufbau getan, aber weder sonderlich motiviert noch effektiv. Ich konnte gut laufen, auch wandern und tanzen und das reichte mir für den "Hausgebrauch" aus. Dann wollte es der "Zufall", dass meine jüngere Tochter für ihren Rücken ebenfalls Bewegungstraining empfohlen bekam, wir gingen auf der Suche nach einer geeigneten Sportart unter anderem auch in eine Physiotherapie - dort wurden gerade MitstreiterInnen für einen Yogakurs gesucht - wir haben uns also kurzerhand angemeldet - und seit dieser Zeit lerne und praktiziere ich Yoga, sehr intensiv sogar. Mit dem Yoga habe ich etwas gefunden, was mich unendlich bereichert und jeden Tag glücklich macht.

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Aus dieser kleinen Geschichte meines eigenen Entwicklungsweges können Sie ersehen, dass das, was mir ursprünglich als Schaden erschien, sich im Abstand der Jahre und den daraus ergebenden Situationen als Glücksfall für mich ergeben hat: im Yoga habe ich die Bewegungsmöglichkeiten für mich entdeckt, die mir persönlich am meisten liegen. Ich bin fitter und beweglicher, als ich es mit Mitte 20 jemals war, und die anderen Aspekte des Yoga geben mir nun auch die Möglichkeit, mich auf weiteren Ebenen zu entwickeln; zu entdecken, wozu ich fähig bin und meinen Blick für die Welt zu schärfen. Mittlerweile weiß ich, dass der Weg des Yoga zu einer entscheidenden Änderung meines Weltbildes, meines Bildes von mir selbst, geführt hat - und daher bin ich auch dem erstbehandelnden Arzt heute von ganzem Herzen dankbar, dass er mir diesen Weg ermöglicht hat.

Vielleicht fällt Ihnen beim Lesen dieser Zeilen eine ähnliche Geschichte ein, überlegen Sie einmal. Gern können wir uns darüber austauschen, ich bin gespannt, was Ihnen dazu in den Sinn kommt.